Der Guttempler-Orden ist die älteste Abstinenzorganisation auf der Welt. Der Orden wurde 1851 in Amerika gegründet und kam 1868 über England, Skandinavien nach Deutschland. In Deutschland, in Flensburg, kam es 1889 zur ersten Logengründung. In Berlin wurde mit Hilfe der Schottin Charlotte Gray am 1.11.1891 die Loge “Berolina“ gegründet. Nach vielen Anfangsschwierigkeiten konnte dann der Distriktsdeputierte F. Eplinius mit Unterstützung der Logen „Berolina“, „Völkerfrühling“, „Weltfrieden“, „Weckruf“ und „Frohmut“ die Distriktsloge 21 und später dann die Nr. 14 gründen. Es war auch gleichzeitig der Zusammenschluss Berlin mit dem Land Brandenburg und so wurde es dann zum Distrikt Berlin-Brandenburg.
Die Distriktszentralen hatten ihren Sitz anfangs in der Tilsiter Straße, dann in der Schillingstraße, Kronenstraße, Linienstraße, Werder bzw. Wederstraße und heute das Guttemplerhaus in der Wildenbruchstraße 80 in Berlin-Neukölln, mit einer Cafeteria und einem Museum.
Die Arbeit der Guttempler basiert auf den Grundsätzen Enthaltsamkeit – Brüderlichkeit – Frieden. Die Guttempler zeigen den Weg zur Suchtmittelfreien Lebensweise auf. Sie bieten Hilfe für den Suchtkranken und deren Angehörige an. Sie führen Informationsgespräche in Berliner Krankenhäuser und Schulen. Die Arbeit der Guttempler teilt sich in viele Bereiche auf, wie der Suchtgefährdetenhilfe, der Öffentlichkeitsarbeit, der Bildung mit diversen Freizeitangeboten, Jugend und Kindergruppe und dem Sachgebiet Frau und Familie. Darüber hinaus gibt es noch diverse Hobbygruppen wie Schach, Skat, Segeln, Fußball und Philatelie.
In den Jahren seit 1889 wurden viele Ordenstage in Berlin durchgeführt und zwar 1903, 1913, 1931, 1940, 1956, 1967, 1976 verbunden mit der Internationalen Kulturkonferenz, 1983, 1991, 1994 der Weltkongress und 2010 im Land Brandenburg der Guttempler-Kongress (117. Ordenstag) in Cottbus.
Die Guttempler haben in Ihrer langen Geschichte viel Leid gesehen. Sie haben beide Weltkriege überstanden und mussten sich auch im Dritten Reich den politischen Bedingungen anpassen. Aus dem Distrikt wurde ein Gau und die Gruppe nannte sich Heim. Der Begriff für eine Gruppe wandelte sich oft. 1891 – 1932 gab es die Loge, 1933 – 1945 Heime, 1946 – 1971 Logen, 1972 – 1987 Gruppen und ab 1988 bis heute Gemeinschaft. In Berlin haben wir z. Zt. 52 Gemeinschaften in mehreren Stadtteilen, die die Arbeit am Menschen leisten. Jede Gemeinschaft freut sich auf Zuspruch und hat für den Hilfesuchenden immer eine Tür offen.
Wer mehr über den Guttempler-Orden bzw. den Distrikt Berlin-Brandenburg informiert werden möchte kann sich gerne an die Museumsleitung der Berliner Guttempler unter folgender Adresse wenden:
Heinrich Palischek, Tel. : 746 62 74
Klaus Noske, Tel.: 463 61 06