Alkoholkranke Menschen kommen aus verschiedenen Gründen in eine Guttempler-Gemeinschaft. Die Gemeinschaft bemüht sich um die Alkoholkranken und um die Angehörigen.

Durch regelmäßigen Besuch der Gemeinschaftsabende und durch die Betreuung beginnt ein Lernprozess, in dem einzelne Menschen ihr Verhalten ändern können. Nach einiger Zeit wünscht der Alkoholkranke, und/oder die Angehörigen, Mitglied in der Guttemplergemeinschaft zu werden und eine ehrenamtliche Aufgabe zu übernehmen.  Mehr Verantwortung durch Übernahme einer Aufgabe zu übernehmen, setzt den Erwerb eines Grades voraus. Der Erwerb einzelner Grade kann in der Reihenfolge jeweils nach einen Mitgliedsjahr genommen bzw. erworben werden.

1.Grad (Aufnahme) Regalienfarbe = blau/weiss

( es waren früher zwei Grade)

Aufnahme in die Guttempler-Gemeinschaft

Passwort:  ———-

Beinhaltet die  „Ich Phase“

Für den Erwerb des ersten Grades hat die Gemeinschaft den Kandidaten vorher über seine Pflichten und Rechte informiert. Das erste Ziel, die Enthaltsamkeit, ist erreicht. Das neue Mitglied verpflichtet sich zu einer abstinenten Lebensweise. In der nachfolgenden Zeit befindet sich das neue Mitglied in der Ich-Phase. Es braucht weiterhin die Hilfe aus der Gemeinschaft. Als „Lernzeit bis zum nächsten Grad“  gilt mindestens ein Jahr.

2.Grad (Distrikt-Grad) Regalienfarbe = scharlachrot

Übernahme von Pflichten und Rechte auf Distriktsebene

Passwort:  ———-

Beinhaltet die „Du – Phase“

Nächstenliebe und Barmherzigkeit

Auf einem Distriktstag verpflichtet sich das Mitglied zur erhöhten Mitarbeit und erwirbt den Grad der Nächstenliebe. Durch die erweiterte Verpflichtung tritt das Mitglied in die Du-Phase, in die Hinwendung zum Hilfesuchenden. Das ist Brüderlichkeit. Ab nun darf er Ämter übernehmen.

3.Grad (Ordens-Grad) Regalienfarbe = violett

Übernahme von Pflichten und Rechte auf Ordensebene

Passwort:  ———-

Beinhaltet die „ Wir -–Phase“

Gerechtigkeit und Arbeit

Frühestens nach einem Jahr im Distriktsgrad, kann auf einer Ordenstagung das Mitglied den nächsten Grad erwerben. In der Du-Phase lernt das Mitglied das Ziel der Brüderlichkeit kennen und verpflichtet sich vor einer noch größeren Gemeinschaft zum Grad der Gerechtigkeit. Es beginnt die Wir-Phase, gemeinsam im Deutschen Guttempler-Orden aktiv zu werden.

4.Grad (Internationaler Grad)

Regalienfarbe = Alle Farben in einer Regalie

Einführung in die Internationale Organisation

Passwort:  ———-

Beinhaltet die  „Wir – Phase“

Einheit und Frieden – Ab 2010 nur noch Frieden-

Nach weiteren zwölf Monaten kann auf einer internationalen Sitzung der vierte und letzte Grad verliehen/erworben“ werden. Als größte Gemeinschaft bietet die Internationale Organisation der Guttempler als Ziel „den Frieden“. Damit verpflichtet sich das Mitglied, anderen Völkern und Ländern zu helfen, aus der Alkoholnot zu kommen oder sie nicht hineinzulassen. Verpflichtung und Ziel verlangen als Voraussetzung die Einheit aller.

Die Wir-Phase dehnt sich auf alle Menschen aus.

Jedes Mitglied strebt als Ziel die Verpflichtung zur Enthaltsamkeit, zur Nächstenliebe und Brüderlichkeit, zur Gerechtigkeit,  zur Einheit und zum Frieden freiwillig an.     Das Mitglied lernt nacheinander die Bedeutung der immer größer werdenden Guttempler-Gemeinschaften. Es übernimmt Verpflichtungen mit hohen Ansprüchen.

Die Guttemplergemeinschaft bietet jedem, der sich als Mitglied anschließt, eine vollwertige Persönlichkeitsbildung mit diesem Gradwesen.

Zur Geschichte der Regalie

Die Regalien – verbunden mit dem Gradwesen; Bei der Gründung des Ordens gab es keine Regalien. Die erste Regalie wurde erst 1852 von der Loge Eureka (Söhne der Enthaltsamkeit) in der USA eingeführt. Von 1852 -1867 gab es 5 Regalien mit unterschiedlichen Farben:

Weiß (die Reinheit vom Alkohol),

Blau (die Treue zum Orden),

Rot (die Barmherzigkeit),

Lila (die Gerechtigkeit).

Und alle Farben in einer Regalie zusammen (Einheit und Frieden ).

1867 wurde die weiße und blaue Regalie abgeschafft und durch die blaue Regalie mit weißer Bordüre ersetzt. 1947 wurde das Regalien-System in Deutschland abgeschafft. Nur Berlin widersetzte sich dieser Abschaffung (Die Regalien werden bis heute  bei offiziellen Anlässen in Berlin getragen). Die Regalien sind das Symbol der Arbeit und der Gleichheit. Die Regalie erinnert uns, dass wir in unserem großen Orden aufgenommen wurden, mit gleichen Rechten und gleicher Verantwortung für alle Mitglieder.  Anhand der Farben erkennt man den Grad des Guttemplers.